Wir sind heute in allen Lebensbereichen von großen Mengen Metall umgeben, so dass es uns kaum in den Sinn kommt, dass dies mal anders gewesen sein könnte und, dass so profane Werkstoffe wie Eisen einmal besonders kostbar gewesen sein könnten.
Die großen Mengen von Eisen und Stahl, die wir verwenden, können aber nur produziert werden, weil man heute fossile Brennstoffe wie Koks und Steinkohle bei der Verhüttung einsetzen kann. Diese Technik wird aber erst seit dem 18. Jahrhundert angewendet und in den Jahrtausenden zuvor war der einzige Brennstoff für die Metallgewinnung Holzkohle, die nur eine begrenzte Energieausbeute erlaubt.
Während des gesamten Mittelalters verhüttete man Eisen in kleinen Rennöfen und musste für jedes Kilo fertiges Eisen fünf Kilo Holzkohle verbrennen. Das führte dazu, dass Eisen ausgesprochen wertvoll war und nur den Reichen und Mächtigen vorbehalten war.
So stellte zum Beispiel das Kettenhemd oder das Schwert eines Ritters ein wahres Vermögen darstellte.
So verwundert es auch nicht, dass der Werkstoff für Schlösser im Mittelalter vor allem Holz und nicht Eisen war und man nur die Teile des Schlosses, die unbedingt aus Metall sein mussten, aus diesem Material gefertigt waren.
Die ältesten Schlösser dieser Art können mit Dendrochronologie (Altersbestimmung über die Jahresringe) ungefähr auf das Jahr 1000 datiert werde. In abgelegenen Regionen wie den Alpen wurde dieser Typ aber noch bis in das 19. Jahrhundert verwendet.
Text: Maria Krause / Bild: Maria Krause